So, nachfolgend nun meine kleine Sammlung an HP – Taschenrechnern. Zu jedem Taschenrechner habe ich geschrieben, warum ich gerade diesen Taschenrechner gesammelt oder gekauft hatte.
HP 11C
Der erste HP-Taschenrechner, der auf meine Empfehlung hin gekauft wurde, war der HP 11C. Er löste 1981 die 30er LED-Reihe ab und hatte Aufgrund des LC-Displays nicht mehr das große Akku-Stromfress-Problem der 30er. Weiterhin kam er im robustesten Gehäuse, dass ich für Taschenrechner kenne.
Den Rechner selber habe ich über eBay ersteigert.
HP 12C
Da schlenderte ich im Herbst 2000 über den Flohmarkt in Fürstenau und sah auf einer Decke ein kleines Etui. Das kenn‘ ich doch von der HP 10er Reihe. Reingeguckt. Richtig, leider ein 12C, der kaufmännische … alle Tasten OK … LCD OK … „Wie viel?“ – „Fünf!“. Ich konnte gar nicht so schnell bezahlen, wie ich wollte.
Herausragend ist an diesem Rechner, dass er seit fast 20 Jahren unverändert gebaut wird und damit der dienstälteste Rechner von HP (und wahrscheinlich auch vieler anderer Firmen) ist.
HP 21
Nachdem ich bei eBay den 25er ersteigert hatte, fragte mich der Verkäufer, ob ich noch Interesse an einem 21er hätte. Na klar!
Der 21er ist der Farbloseste der Rechner den ich habe.
Trotzdem war er ein wirklich kleiner, schlanker Rechner, der wirklich gut in der Hand liegt.
HP 25
Den 25er ist der erste Rechner, den ich auf einer Auktion ersteigert hatte.
Es ist der erste Rechner von HP, der mehrer Tastendrücke zu einem Programmschritt zusammenfassen kann. Aus f – FIX – 4 wird 01__14_11_04. Das ist wirklich neu für die Taschenrechner der damaligen Zeit gewesen. Weiterhin konnte man mit der SST-Taste ein Programm zeilenweise Debuggen, auch ein Novum.
HP 28S
In meiner Zeit als HP-Taschenrechner-Verkäufer an der FH Osnabrück hatte ich einem Kunden seinen alten HP 28SII in Zahlung genommen – weil ich ihn natürlich noch nicht hatte.
Der 28er ist der erste Taschenrechner überhaupt mit einem objektorientierten Eingabesystem. Die + Taste addierte nicht nur ganze Zahlen, sondern auch eine Zahl mit einer komplexen oder einer Matrix usw.
Meiner Meinung nach sollte der 28er auch den Weg des 48er eben. Es wurden viele Dinge am 28er ausprobiert, die nachher im 48er Verwendung fanden. Zum Glück wurden auch viele Dinge wie teilweise sehr Umständliche Bedienung sehr stark verbessert.
HP 33C – mein Erster HP
1981 war ich so begeistert von dem HP41C eines Bekannten (vor allem die CAT-Funktion hatte es mir angetan), dass ich gleich zum nächsten HP-Händler gedüst war und mir einen 41er kaufen wollte. Damals kostete er allerdings noch knapp unter 1.000,- DM – ein Betrag, den ich damals als 15 jähiger mir nun überhaupt nicht leisten konnte. Statt dessen wurde es ein 33C.
Der 33C war auch mein Notnagel bei Arbeiten, weil oft programmierbare Taschenrechner verboten waren und der 33C im Gegensatz zu seinen Nachfolgern 41CV und 48SX als nicht – programmierbar durchging.
HP 34C
An für sich wollte ich ja gar nicht den 33er haben, sondern den 34er, weil er so sagenhaft mehr Funktionen hatte. Man konnte sogar lineare Gleichungen damit lösen. Aber … als Schüler muss man sich in besonders hartem Umfang den Marktgesetzen unterwefen.
Diesen Rechner habe ich als defekten ziemlich preiswert in eBay ersteigern können, nach ein paar Stunden lief er dann auch wieder …
HP 35
Ein HP 35 darf natürlich in keiner Taschenrechner-Sammlung fehlen. Er war der erste Taschenrechner, den HP gebaut hatte und für damalige Verhältnisse mit unvorstellbaren Funktionen ausgestattet. Dadurch resultierte ein Ansturm auf den Rechner, den HP nie erwartet hätte, so dass Warteliste eingeführt wurden.
Meinen nahm ich ebenfalls in Zahlung; ich konnte ehemaligen Benutzer davon Überzeugen, dass dieser Rechner in meiner Sammlung einen erbwürdigen Platz einnehmen würde, was er auch tatsächlich macht.
Zitat aus dem Handbuch:
„Wir wollten eine Maschine schaffen, die bis dato nur in Science Fiction Romanen zu finden war.“
(HP-35 Bedienungsanleitung, Schweiz Aug. 1973)
HP 41 (CV) – mein Zweiter HP
Mein Vater fuhr 1983 in die USA. Das war natürlich für mich die Gelegenheit, preiswerter an einen HP 41C heranzukommen. Ich hatte ihm die Preise für den C und den CV aufgeschrieben und er brachte mir einen HP 41CV mit. Großartig.
1990 gab ich meinen 41er für einen 48er in Zahlung, kaufte mir aber diesen 41CX von einem Gekannten eines Lieferanten wieder.
Der HP 41 ist einer der Taschenrechner, die Geschichte geschrieben haben. Ich habe keinen Taschenrechner gesehen, der in Punkto Display und Tastatur mit dem 41er mithalten kann. Das Display ist ein 16-Segment-LC-Display, das einem extrem hohen Kontrast bietet und fast 180° Ablesewinkel besitzt. Damit kann kein modernes LC-Display mithalten. Die Tastatur ist auch die Krönung der Taschenrechner gewesen. Die besten Tastaturen wurden von HP gebaut, sie wurden von Generation zu Generation verbessert. Die Rechnergenerationen nach dem 41er hatten allerdings flachere Tastaturen mit einem geringeren Hub, so dass die vom 41 als die Beste gelten darf.
Allgemein gibt’s noch zu sagen, dass der 41er mit einem Zubehörprogramm aufwartete, dass seinesgleichen suchte. In die vier hinteren Modulschächte konnten RAM- und ROM-Module, Barcodeleser, Magnetkartenleser und das HP-IL Loop-System angeschlossen werden, für dass es zahlreiche Komponenten wie Thermo-, Matrix- und Tintenstrahldrucker, Cassetten- und Diskettenlaufwerke, Messgeräte und vieles Mehr gab.
HP 42S
Der 42Ser ist ein bemerkenswerter Rechner: Er ist vollständig kompatibel zum HP41, mit Ausnahme der Erweiterungsmöglichkeiten.
Gegenüber dem 41 hatte der 42er ein zweizeiliges Matrixdisplay und benutzerdefinierbare Menüs. Weiterhin beherrschte er die vom 41er abgeleitete numerische Registerbenennung und auch eine mit Labels. Witzig war die Anzeige der verfügbaren Variablen, wenn die RCL- oder STO-Taste gedrückt gehalten wurde. Weiterhin konnte er mit komplexen Zahlen rechnen. Der 41 hatte weiterhin eine symbolischen Gleichungslöser eingebaut.
HP 45
Der HP45 ist der erste Taschenrechner mit einer Shift-Taste. HP verkündete damals euphorisch, dass damit die Leistungsfähigkeit des HP35, den er ersetzte, verdoppelt würde.
HP 48 SX und GX – mein dritter HP
Meine Lehre ging zu Ende, die Taste „4“ funktionierte an meinen 41er mittlerweile nicht mehr richtig und ich suchte nach einen Taschenrechner, dem auch Zahlensysteme nicht ganz so fremd waren wie meinem
41er. Als ich mir bei meinem Händler einen HP16 kaufen wollte, wurde gerade an diesem Tag der 48er SX vorgestellt. Ich erhielt einen zur Probe mit und kaufte ihn 2 Tage später. Meinen 48er kaufte ich mir, als ich dann während meines Studiums auch Taschenrechner in der Fachhochschule verkaufte.
Die beiden 48 sind ebenfalls Meilensteine in der HP-Taschenrechnergeschichte. Sie haben zwar nicht neues Geschaffen, sondern vielmehr ein sehr leistungsfähiges Gesamtkunstwerk geschaffen. So kann man nun den Stack über 4 Ebenen einsehen, ein großes, grafisches Display ermöglicht das Plotten von Funktionen und die Gleichungslöser setzten neue Maßstäbe in der Taschenrechnertechnnik.
Der GX ist ein verbesserter SX, vor allem das Display ist besser, der Rechner insgesamt schneller und die Softkey-Menüs aufgeräumter.
HP 65
Irgendwie musste ich den haben, schließlich ist dieser Rechner der erste programmierbare Taschenrechner überhaupt gewesen und somit auch der erste, der Magnetkarten hatte.
Den Taschenrechner hatte ich in eBay ersteigert, er kam komplett mit der sehr seltenen und neben stehenden Transportbox.
HP 67
Mein Traum. Als ich um 1978 den französichen Film „Nur Computer morden leise“ sah, in dem ein Versicherungs-Statistiker lästige Zeitgenossen durch die Auswertung häufigsten Todesursachen mit einem HP67 ins Jenseits beförderte, war’s um mich geschehen. Den musste ich haben. Leider kostete damals das gute Stück über 1000,- DM und ich hätte nicht gewusst, wie ich meinen Vater von der Notwenigkeit dieses Rechners hätte überzeugen können.
Meinen Rechner habe ich aus den USA auf einer Auktion ersteigert, nach dem ich hier in Deutschland seit über 15 Jahren verzeifelt versucht hatte, einen zu ergattern. Er stammt aus dem Jahre 1978 und ist in einem perfekt funktionsfähigem Zustand.
HP 71B
Viele meiner Bekannten wissen, dass ich Taschenrechner sammele, so auch ein Pärchen aus Bristol / England. Als wir die beiden 1998 besuchten, wartete eine Überraschung auf mich: Jose hatte auf einen Flohmarkt zwei 71B gesehen und einen mir geschenkt. Ich war überglücklich.
HP hatte kurz nach Erscheinen des Basic-Taschenrechners 75 ihm einen technischen Bruder zur Seite gestellt, den 71. Er besitzt eine Tastatur mit abgesetzten Zehnerblock wie man sie auch in den heutigen Taschenrechnermodellen von Casio und Sharp wiederfindet. Der 75 wartete mit Funktionen zur Terminplanung und Adressenverwaltung auf, der 71er war halt eher ein Rechner.
Der 71er kann mit zahlreichen Erweiterungen ausgestattet werden, z.B. ROM- und RAM-Cards, HP-IL-System, Magnetkartenleser etc. Ich besitze zum 71er einen Barcodeleser und ein ROM-Modul.
HP 75D
Mein erster Eindruck war: Wow, ist der groß!
Das sollte er nun sein, der wohl erste PDA der Welt. Und sooooo riesengroß. Irgendwie dachte ich, dass er so groß wie der 71er sein würde. Mein 75D wurde mit einem Expansion Pod ausgestattet, was das Gerät noch mal beträchtlich vergrößerte. Der Pod beinhaltet eine RAM-Disk mit 32 oder 64kByte und ein 300 bps Modem (damals richtig schnell), weiterhin kann Pod ein zweiter Akku eingebaut werden. Mit dem Pod wird der Rechner allerdings vollends untragbar. Zum Größenvergleich habe ich mal den 71er neben dem 75er mit POD fotografiert.
HP 97
Meinen ersten 97er bekam ich 1994 von einer Bekannten geschenkt, bei der er ein trauriges Dasein als druckende Rechenmaschine führte. Meinen zweiten schenkte mir 2000 ein Ingenieur, der seinen 97er über 15 Jahre lang genutzt hatte. Er hatte mir auch eine üppige Magnetkartensammlung nebst zugehöriger Anleitungen beigelegt.
Der 97er ist ein HP67 als Tischrechner mit eingebauten Drucker – oder umgekehrt. Dabei können die Magnetkarten beliebig ausgetauscht werden.
Beliebt war der 97er vor allem wegen der offensichtlichen Vorteile (nicht nur bei mir): Grosse Tastatur, Riesen LED-Display und eingebauter Drucker. Dank Akkus konnte der Rechner auch netzunabhängig eingesetzt werden und dazu auch sicher in seiner mit Teddybärfell gefütterten Tasche umhergetragen werden.
HP 100 LX
Die LX-Serie von HP, bestehend aus den 95LX, 100LX und 200LX sind keine Taschenrechner im eigentlichen Sinne, da sie ultra-kleine PC’s sind, auf denen unter Microsoft DOS 5.0 PDA-Programme laufen.
Trotzdem ist es ein witziges Gefühl, einen PC in der Hand zu haben, der kleiner ist als ein Taschenrechner. Auch aufgrund der Möglichkeit, Derive auf diesen Rechner laufen zu lassen, hat er Zugang in meine Sammlung gefunden.
Selbst hatte zunächst den 95LX, der ein Display 40×16 Zeichen-Display hatte. Es gab zu diesem Rechner eine spezielle Version von Derive auf einer PCMCIA-ROM-Card, die u.a. einen Treiber für dieses Display hatte (kostete damals ein Vermögen 🙁 ). Nach einen Panasonic Palm-PC und einem Peacock kaufte ich mir dann einen 200LX, der ein 80×25 Zeichen Display hatte, was kompatibel zum CGA-Standart war. Damit liefen dann auch viele Programme, die ich für DOS geschrieben hatte, u.a. auch die frühen Turbo-Pascal IDE’s. Viele Dinge finde ich an diesem Gerät (insbesondere am 200LX) toll: Man kann die meisten DOS-Programme vom Notebook auf PCMCIA I und II – Flash – Karten (bis zu mehreren hundert Megabyte Kapazität) kopieren und sie laufen lassen, der Rechner selbst ermöglicht eine umfangreiche Anpassung der PDA-Funktionen durch den simplen Trick, dass diese Datenbank in der mitgelieferten Datenbank geladen und bearbeitet werden kann, der 200er hat noch ein paar „Ostereier“ wie Spiele und einen kompletten HP 15 B Taschenrechner versteckt, der HP 17 B II Taschenrechner ist ebenfalls auf dem Palm integriert, die PDA-Funktionen vom 95LX und 100LX lassen sich mit den PDA-Programmen der HP-OmniBook Notebooks vom 300er bis 800er synchronisieren, man kann also durch ein umstecken der Flash-Card seine Daten mitnehmen.
Meinen 100LX habe ich auch aus eBay erstanden, leider ist dies eine englische Version, die zudem noch ohne Handbuch kam – und das gebraucht man bei diesen Rechner dringend!
HP 82240B Infrarot-Drucker
Ein witziges Zubehörteil ist der HP IR-Drucker. Man kann via Infrarot die Druckdaten zu Ihm übertragen. Das können die meisten der aktuellen HP-Modelle ab dem HP 18 / 28.
Beim 48er ist allerdings eine Druckfunktion verloren gegangen: Der Trace. Damit war es möglich, die eingetippten Rechenschritte auszudrucken.