Apple Newton MessagePad
Beim Elektronik-Grossmarkt kaufte ich mir im März 1995 mein erstes MessagePad, nachdem ich den Verkäufer davon überzeugt hatte, dass er doch an für sich einen Deal macht, wenn ich ihm seinen MessagePad für 300,- Märker entsorgen würde.
Ich wusste gar nicht so recht, was ich mit dem Gerät machen sollte, ich spielte halt ein bisschen damit rum und steckte ihn zu meinen DIN-A5 Planer. Was mich störte war vor allem das zähe Arbeiten und die noch unvollkommende Schrifterkennung – bei einem Gerät, was genau darauf angewiesen ist, eine ziemlich dumme Sache.
Irgendwann hatte ein Bekannter ihn mir abgekauft …
Apple Newton MessagePad 130
Das MessagePad 130 wurde von der Presse hoch gelobt, vor allem wegen seiner Hintergrundbeleuchtung und die mit dem NOS 2.0 (Newton Operating System) einhergehenden Optimierungen. Weiterhin ist der Wortschatz beachtlich erweitert worden und die Handschrifterkennung optimiert worden.
Wenn der Newton einen einmal packt … Also kaufte ich mir 1996 ein MessagePad 130. Ich war zwar vom Grundkonzept her vom MessagePad fasziniert, die Realisation konnte ich dennoch Teilweise nicht ganz nachvollziehen, was sich in einem Brief an Apple nach einem halben Jahr Nutzung äußerte.
Trotz vieler Statements von Apple Deutschland und vielen Newton – Süchtigen stehe ich weiterhin zu meinen damals angeführten konzeptionellen Unzulänglichkeiten. Ich habe diese in einer kleinen Newton-Mecker-Seite (NMS) aufgeführt.
Apple Newton MessagePad 2100
Leider konnte ich mein MessagePad nicht lange Nutzen, es rutschte mir beim Transport in seiner Hülle aus den Hand und fiel auf einen Fliesenboden. Ein totaler Funktionsausfall war das Resultat.
Ein Ersatz musste her. Da die Lieferbarkeit des deutschen MessagePad 2100 (ein MessagePad 2000 gab’s nur in der Internationalen Version) schon fast mit dem Ende zur des Apple MessagePad zur CeBit 1998 zusammenfiel und sich das MessagePad 2100 auch wegen des hohen Preises für über 2.200,- DM für das Grundgerät eines Systems (gegenüber anderen Herstellern legte Apple dem sowieso schon teuren Geräten keinerlei Netzteil, Akku, Schnittstellenkabel etc. dabei) hatte kaum ein Apple-Händler diese Geräte vorrätig. In Bielefeld hatte dennoch ein Händler ein Gerät da. Ich besuchte ihn, stellte es an und war von Anfang an von der Geschwindigkeit (Faktor 4-10), dem großen Display (Fläche fast doppelt so groß wie das MessagePad 130) und der wirklich merklich verbesserten Handschrifterkennung total begeistert und nahm es sofort mit.
Nach zweieinhalb Jahren ist mein Newton 2100 MessagePad zu meinem ständigen Begleiter geworden, ich möchte es nicht mehr missen.
Vergleich mit anderen PDA’s
HP 200 LX
Wow, der Vergleich! Die Basis dieses Systems stellt ein IBM-PC dar, der auf eine Winzigkeit verkleinert wurde. Die Applikationen sind die das DOS 5.0 im ROM integriert. Alle Applikationen basieren auf einer relationalen Datenbank. Da diese Datenbank ebenfalls eine Applikation ist, können die jeweiligen Frontends wie Terminplaner, Adressmanager etc. in die Datenbank eingelesen, an die eigenen Bedürfnisse angepasst und gesichert werden. Nicht schlecht.
Negativ ist allerdings die sehr schlechte Integration der Programme zu bewerten – das Setzen eines Links im Terminmanager zum Adressbuch ist nicht Möglich, das Display ist zwar dank schön Kontrastreich, die Schrift aber recht klein, da ein CGA-Standard bei der winzigen Größe realisiert wurde.
Windows CE Plamtops (ohne Tastatur)
Naja. Ich dachte immer, der Newton würde dank seines Betriebssystems Recourcen verschwenden, Microsoft kann’s eindeutig besser. Nach einer halben Stunde Beschäftigung habe ich einen HP Journada 545 in die Ecke geknallt, weil ich das Dingen einfach nicht verstanden habe.
Die Schrifterkennung ist schon nicht schlecht, die Eingaben jedoch vielfach völlig unverständlich, das Gerät erst in der Maximalen Ausbaustufe einigermaßen Schnell.
Windows CE Palmtops (mit Tastatur)
Ich konnte kürzlich einen HP Journada 720 testen, Kostenpunkt 1890,- DM.
Von der Bedienung her ist mir das ganze Gerät nicht schlüssig aufgegangen, ich verstehe es einfach nicht, warum ich die Desktop-Icons mit einem Doppel-Tap auf das Icon starten muss statt eines Einzelnen oder warum ich offene Dialogboxen nur mit der ESC-Taste schließen kann und nicht mit einem Tap auf die Schließen Schaltfläche („X“).
Weiterhin ist mir keine Integration der Produkte erkenntlich gewesen. Wieso sollte es auch möglich sein, für einen Anruf an den in der Datenbank stehenden Herrn Meier seine Rufnummer in die Dialogbox schon mal einzutragen? Oder vielleicht, dass ich Adressen mit Notizen verknüpfen kann (z.B. um eine Wegbeschreibung, Anfahrtsskizze, die letzten Verkaufspreise, Passwords etc. zu hinterlegen). Der unfreundliche Verkäufer konnte mir jedenfalls nicht beantworten, wie ich auch nur den klitzekleinsten Link erzeuge.
Beim Newton kein Problem: In die Anrufe gehen, den Namen über den Diamanten raussuchen, die die DTMF-Töne vordüdeln lassen, die Rufnummer gleich per Modem wählen lassen oder von Hand wählen, den Gesprächsinhalt mitschreiben, das restliche Protokoll (Wahl, Auflegen wegen …, Wiederwahl etc.) wird vom Newton erledigt.
Palm Pilot
Als ich das erste Mal einen Palm Pilot in der Hand hatte, fühlte ich mich in die Zeiten des Atari ST zurückversetzt. Schon wieder hat sich jemand eines Apple-Produktes angenommen und eine schlanke, einfache Lösung angeboten.
Der Palm wirkt insgesamt nicht so elegant, kann gerade bei der Buchstabenerkennung nicht mit Handschrifterkennung des MP 130 oder MP 2100 mithalten funktioniert aber dennoch gut und vor allem schnell. Den MP 130 überholt er locker und wenn man die Geschwindigkeit der Systems eines Palms mit Motorola 68k Microcontorollers im Gegensatz zum MP 2100 mit einem StrongARM RISC Prozessors mit 160MHz vergleicht, kann man vor Palm Computing nur den Hut ziehen. Allerdings habe ich immer noch nicht verstanden, warum der denn so teuer sein muss, beim Newton bekommt man zumindest noch edle Hardware …
Fast hätte ich’s vergessen: Was den Plam so liebenswert macht ist die super – einfache Synchronisierung mit dem PC. Palm auf Dockingstation drücken, Hot-Sync-Knopf drücken fertig. Da können sich alle anderen eine Scheibe von Abschneiden.
PSION
Tja, der Psion. Mein erster Eindruck beim 5er: Autsch, an dem blöden Scharnier beim Zuklappen geklemmt – und schon war das Ding für mich gestorben.
Naja, ein Jahr später oder so habe ich es noch mal versucht. Die Tastatur ist wabbelig – billig (im Gegensatz zu den von HP), die Applikationen aber ganz ordentlich.
Vergleich der Geräte
v.l.n.r.: MP130, MP2100, HP100LX, REX, Palm
v.u.n.o.: MP 2100, MP 1300, HP100LX, Palm, REX