Von den Überlegungen, sich ein Haustier zu halten

Nach vielen Haustieren, die unserer Familie durch die genialen Einfälle meines Vaters beschert wurden, kam auch der Wunsch, sich in der Wohnung einen kleinen Streichelzoo einführen.

Die Überlegung schwankte zwischen Katz‘ und Hund, wobei sich folgende pragmatische Unterschiede ergaben:

  • Mit einem Hund muss man Gassi gehen 🙁 die Katze (sollte) selbstständig auf Klo gehen können 🙂
  • Eine Katze ist wahnsinnig elegant, ein Hund dagegen plump.
    (Hier eine Buchempfehlung: Catwatching: Die Körpersprache der Katzen von Desmond Morris und Gisela Bulla)
  • Ein Hund ist gelehrig weil unterwürfig, eine Katze beansprucht ihre eigene Privatsphäre.
  • Eine Katze ist unberechenbar und kratzbürstig – wie im Freundeskreis nur allzu gut bekannt.
  • Katzen bauen wie Hunde zuweilen die Wohnung nach eigenen Geschmack derart um, dass man sie erst auf den vierten bis fünften Blick wieder erkennt.
  • Katzen sind viel mickriger als Hunde. 

Also: Auf beiden Seiten sind einige KO-Gründe (beim Hund das Gassi gehen, bei der Katze die Unberechenbarkeit), die einer Anschaffung entgegenstanden.

Christian ist eine liebe Katze

Meine Bekannte hat zwei Katzen, unter anderem den Christian, ein „normaler“ Hauskater.

Christian ist genau das Gegenteil von dem, was ich über Katzen sonst immer gekannt habe: Zurückhaltend, ruhig, lieb. Und groß – ich schätze so um die 5-6 kg.

Also: Wenn ich es wüsste, dass meine Katze so wird, würde ich mir eine Katze anschaffen, aber gibt es eine Garantie?

Karthäuser sind groß und ruhig

Eine Bekannte ist Tierärztin und berichtete, dass Sie einen Karthäuser in Behandlung gehabt hätte, der schlappe 10kg wog und massig, nicht aber fett war. Er liess alles Seelenruhig mit sich machen und war durch nichts aus der Ruhe zu bringen, was aber bei fast allen Karthäusern so wäre.

Hmmmm, sollte diese Rasse was für mich sein?

Ich kaufte mir alle Bücher über Karthäuser, die die Buchhandlung hergab. Und ich las erstaunliche Dinge über diese Katzen, die mir spontan sehr gefielen.

Das wollte ich natürlich genauer wissen und vereinbarte einen Termin beim Züchter.

Beim Züchter

So, als erstes erst mal die Aufklärung: Es gibt zwei Rassen, die sich ähnlich sehen, früher getrennt waren, danach zusammen gelegt wurden und jetzt wieder Getrennt worden sind: Die Karthäuser und die Britisch Kurzhaar. Vom Aussehen unterscheiden Sie sich marginal, die Briten sind gedrungener, kompakter, der Kopf ist runder als die Karthäuser die dafür vom Wesen her lebhafter sind.

Ich teilte ihr meine Katzen-Bedenken mit sie erwiderte, dass ich mir doch mal mir die Katzen ansehen sollte, dann könnte man schon sehen, dass es Unterschiede in den Rassen gibt. Das Rasse-Problem ist auch eins der Katzen: Hunde werden sofort in Rassen aufgeteilt, jede bekommt bestimmte Eigenschaften zugebilligt. Bei den Katzen ist dies nicht so, sie werden in einen Topf geworfen.

Beim Züchter ergab sich dann das versprochene Bild: Keine Katze lief weg und versteckte sich, alle schauten uns interessiert an, musterten uns und nach einer Zeit kamen viele an um uns zu beschnuppern. Keine Falschheit, keine Kratzbürstigkeit, keine Wildheit, alles liebe, große Katzen – wie in den Büchern versprochen.

Die Züchterin hatte uns noch einen neuen Wurf gezeigt, bestehend aus 5 Kätzchen von denen noch dreie zu haben währen.

Auf den Rückweg wir klar: Es sollte ein Britte sein. Natürlich ein blauer – der aus der Sheba-Werbung.