Yankee … oder … ich kann wieder drüber schreiben

Spektakulär auch Yankee’s Stoppie:

Gina versucht mit einem Bodycheck Yankee zu traktieren. Das ist natürlich unfair und nicht Windi-Like.

Zuschauer auf den billigen Rängen.

Noch ein Zuschauer.

Allerdings ist der schlauer und rührt sich nicht. Keiner von den beiden hat ihn gesehen … puhhh …

Zu viel Pferde gesehen: Äsen in der Sonne …

Und dann kam das Unglück:

Gina rannte auf’s Erdbeerfeld. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass wir einen riesengroßen Erdbeerbauern haben, und dieses Erdbeerfeld ist genau das Erbeerfeld gegenüber dem Privathaus des Juniors. Toll. Gina fand’s natürlich witzig und hüpfte zwischen den Büscheln auf und ab. Irgendwann konnte ich auch die Gina davon überzeugen, dass es nicht gerade eine tolle Idee ist, direkt vor’m Cheffe so einen Unsinn zu machen.

Aus den Augenwinkeln entdeckte ich, dass Yankee einen Plan hatte und geradewegs weggerannt war. Einen Plan haben bedeutet bei Yankee immer, dass er dabei ist, irgendwelchen Unfug zu machen. Aber ich sah ihn nicht. Auf jeden Fall ist er an dem Anwesen des Bauern mit seinem respektablen Garten … neee, Park … vorbeigerannt. Würde eigentlich prima da rein passen, so ein edler Barsoi. Allerdings hat er schon einen Jagdhund. Noch ein paar Meter weiter und ich sah das Elend:

Yankee hatte sich wohl an den Gartenteich erinnert. Nunja, Gartenteich ist eine Untertreibung, würde er ein bisschen größer sein, könnte man sich überlegen, ob man auch ein Boot mit Besegelung kauft. Am Teichrand sind hübsche Brombeerbüsche als Sichtschutz angelegt worden, über die mein High-IQ-Hund ans Wasser wollte, weil ihm wohl ein bisschen durstig war. Durstig ist natürlich relativ, Gina muss sich ja in jede Pfütze reinstellen, Yankee muss mindestens einmal seine Zunge reintunken.

Also: Auf dem Weg zum Nass ist er wohl in die Büsche eingebrochen und stand jetzt mit den Vorderbeinen zur Hälfte im Wasser. Eigentlich könnte man so bequem trinken, wären da nicht die Brombeerbüsche, die vor ihm waren. Die zwickten wohl arg in seiner Haut. Rückwärts kam er nicht, weil a) es viel zu steil war um wieder Rückwärts rauszukommen und b) die Hinterpfoten auch eingebrochen waren (aber dafür (noch) trocken waren). Vorwärts konnte er auch nicht in den See springen, weil er durch die Brombeeren festgehalten wurde.

Das wirklich peinliche an der Situation war natürlich, dass der Teich so angelegt ist, dass mam vom Haus aus einen freien Blick auf den Teich hat. Damit man ungehindert dorthin gucken kann, reichen dort auch alle Fenster vom Boden bis zur Decke. Naaaaa, tooool. Es gab eigentlich nur vier Möglichkeiten:
Die Familie ist nicht da – höchst unwahrscheinlich.
Die Familie merkt das nicht – noch unwahrscheinlich.
Der Bauer macht gerade Fotos und ruft schon seinen Anwalt an, um mich auf 100.000 EUR zu verklagen – wahrscheinlicher.
Der Bauer mitsamt Familie liegt auf dem Boden und lacht sich schimmelig – Fast sicher.

Ich hätte den blöden Köter töten können. Ich rief ihm nur zu, dass er jetzt mal selbst zusehen sollte, wie er aus dieser Situation rauskommen wollte. Mir egal. Dusseliger, blöder Köter. Gina fand’s toll: Hüpfte um mich rumzu. Die hatte ich auch erstmal ins Platz gebrüllt. Auch ein Mistköter. Alle.

Ich hatte Gina an die Leine genommen und bin weggegangen. Soll er doch zusehen, wie er da wieder rauskommt. Heute Abend kann ich nochmal nach ihm gucken, zu trinken hat er ja genug. Mistköter.

OK, nach 5 metern blieb ich dann stehen, und bin wieder zurück.

Yankee hatte wohl auch schon damit gerechnet, dass ich ihn zurücklassen wollte, und war angefangen, die garstigen Brombeersträucher zu zerbeissen.

Das war natürlich gar nicht gut, denn die Dornen können ja sein Zahnfleisch verletzen. Also habe ich mal erst Fotos gemacht, meine Kamera weggelegt, Gina in Platz gelegt, Portemonnaie mit den Schlüsseln in Sicherheit gebracht und mich dann langsam zu Yankee vorgearbeitet. Der hing wirklich total dusselig dort drin. Ich bin mit den Füßen bis knapp an die Wasseroberfläche gekommen, habe mich dann auf die Brombeeren gesetzt und musste feststellen, dass dort überall Brennesseln waren. Naja, auch nicht mehr schlimm. Ich bekam den Kleinen natürlich nicht zu fassen. An der Tailie konnte ich nicht ziehen, dass geht irgendwie bei ihm nicht. Ich kam aber auch nicht unter die Brust. Irgendwie habe ich ihn dann rechts vorn am Arm / Brust und rechts unter der Brust zu fassen bekommen und ihn zu mir hochgezogen. Natürlich habe ich ihn dabei ziemlich verdreht, der Kleine ist aber recht gelenkig. Dann habe ich die beiden Hinterläufe aus den Brombeeren und Brennesseln rausgetüddelt. Die ganze Zeit lag er wie ein nasser Sack auf meinen Oberschenkel. Mithelfen? Fehlanzeige. Du bist mein Herrchen, jetzt mach mal. Wie ein edler Barsoi halt. Nachdem ich ihn mit zigfachen „Los!!!“ / „Hopp!!!“ motiviert hatte, hat er sich auch – wie geplant – in meine Hose mit seinen Vorderkrallen festgehakt und ist dann hochgesprungen. Oben dann rumgetobe von den beiden Hunden, ich habe mich erstmal eine Minute ausgeruht.

Dann das Buschwerk wieder hergerichtet, einen verstohlenden Blick zum Anwesen gewagt – alles ruhig dort und hochgekrabbelt.

Als ich oben war kam Yankee an:

Er ist den ganzen Weg zurück nicht einen cm von meiner Seite gewichen.

Zuhause dann die Schadensbilanz:

Yankee hatte etliches Gestrüpp im Pelz, und ein paar Ratscher, sonst nix.

Meine Hose war natürlich total dreckig, eine Naht gerissen. Mein Hintern war von den Brombeeren zerstochen worden, genauso wie meine beiden Oberschenkel. Das schlimmste waren jedeoch die Brennesseln: Der linke Arm brannte noch bis in den nächsten Tag, komplett voller Quaddeln. Mein Rücken (ihr erinnert Euch?) fand die Hebeaktion natürlich überhaupt nicht klasse und schmerzte wieder wie blöd.

Mein Hund hat die Rettungsaktion natürlich wieder vergessen. Ich meine Tötungsabsicht auch.

Allerdings habe ich ein besseres Gedächnis als er … *EG*